Archiv für August, 2009

Beobachtungen ohne Reim

Posted in Allgemein on Dienstag, 25. August 2009 by drunkenjudge
Wenn T-Shirts Augen hätten, würden Sie vielleicht mehr auf ihr Äusseres achten.

Wenn T-Shirts Augen hätten, würden Sie vielleicht besser auf ihr Äusseres achten.

Ich war noch nie ein glänzender Beobachter. Erst beim Auszug aus unserer Wohnung, als wir die Töpfe schleppen mussten, fiel mir auf, dass wir Pflanzen hatten, im Wohnzimmer: Eine Kajak-Palme, ein Tutschman-Farn und eine dieser Bergamotte-Schlingpflanzen aus dem Sudan. Ein Jahr lang hatte ich sie übersehen – bis heute weiss ich nicht, wie sie richtig heissen.

Dennoch habe ich neulich etwas beobachtet. Mein Bus hielt an der Ecke Militärstrasse / Langstrasse. Auf dem Trottoir stand eine Frau mittleren Alters, mit einem grasgrünen, leicht brennenden T-Shirt mit der Aufschrift «Sacred date».

Das ist noch nicht alles. Da war, am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, ein Mann, ein ziemlich dicker. Er stieg in den Bus. Auch er trug ein T-Shirt. An der Farbe gab’s nichts auszusetzen, es war schwarz. Irritierend war jedoch auch bei ihm die Beschriftung. Gross stand da: «Pusher». Und darunter, über den Bauch gespannt: «Wie viele Probleme hast du?»

Seither verfolgen mich Fragen: Warum ist mir das aufgefallen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Frau und dem Mann? Verweisen T-Shirt-Sprüche auf eine tiefere Wahrheit? Muss man sich auf alles einen Reim machen? Ach, ich tauge nicht zu Beobachtungen.

Dr. Kill!Kill! hilft auch an Hundstagen

Posted in Allgemein on Montag, 24. August 2009 by badana

Haben Sie genug von all den Grübeleien und dem Weltschmerz? Haben Sie es satt, dass man Sie auslacht wegen Ihrer Ideale und wegen Ihrer Unfähigkeit, Gewalt aus dem Weg zu gehen? Nimmt man Sie und Ihre Gedichte nicht ernst? Und sind Sie es schliesslich leid, immer dem neusten Trend hinterherzuhinken und im Winter zu meckern, weil es zu kalt ist und im Sommer, da Sie zu sehr schwitzen?

pdt_006[1]

Dr. Kill!Kill! rückt Köpfe zurecht und erklärt die Welt. Wir freuen uns auf Ihr Gejammer!

Schreiben Sie einen Kommentar und wir behandeln Ihr Anliegen mit Diskretion und Merzscher Geradlinigkeit.

Machen Sie sich frei, Sie Hippe. (Spätestens jetzt rächt sich die Entscheidung zur Höflichkeitsform.)

Liebe auf den ersten Blick

Posted in Allgemein on Donnerstag, 20. August 2009 by drunkenjudge

Letzten Sonntag, es war heiss, lag ich in der Badi. Ich hatte soeben meinen Körper eingerieben und spürte die Sonnenstrahlen, die meine Haut goldbraun braten würden. Ich dachte zunächst an nichts, hörte nur die Kinder schreien und die Mütter rauchen, die Väter blieben stumm, – da traf mich die Erkenntnis wie ein verirrter Frisbee, urplötzlich, wie aus dem Nichts: «Ich glaube ich liebe mich.» Ich spürte unglaubliches Glück, als diese Botschaft mein Bewusstsein erreichte. Auch jetzt, Tage später, fühle ich mich wie verzaubert.

Nun – ich bin nicht der einzige, der sich selber sehr liebhat. Lara Russi zum Beispiel ist schon einen grossen und mutigen Schritt weiter: Sie hat sich im Juni geheiratet und hat danach traumhafte Flitterwochen auf Sylt verbracht.

Doch es muss noch mehr Menschen geben wie mich und Lara, schliesslich hat die Firma Samsung eine Digitalkamera auf den Markt gebracht, die für uns wie geschaffen ist. Schon immer war es meine Leidenschaft, mich in allen erdenklichen Lebenslagen und mit jeder erdenklichen Frisur auf Bild festzuhalten. Wie oft habe ich vor Wut geschäumt, weil mir auf meinen Selbstporträts ein Ohr oder ein halber Arm fehlte! Das koreanische Unternehmen muss meine verzweifelten Schreie über den Teich gehört haben. Es hat endlich eine Kamera entwickelt, die das Display auf der richtigen Seite hat – auf meiner Seite. Keine Frage: Liebe auf den ersten Blick.

Die erste Kamera, die das Display auf der richtigen Seite hat: Die Samsung ST550

Die erste Kamera, die das Display auf der richtigen Seite hat: Die Samsung ST550.

Ein Leben voller Fragezeichen

Posted in Allgemein on Freitag, 14. August 2009 by badana

Der Fall ist heikel: Die kleine Stadt, in der Sie leben, entpuppt sich als Pappkulisse und alle Menschen um Sie herum sind in Wahrheit durch humanoide Roboter ersetzt worden. Zudem spukt es in der Nacht. Die einzigen, die Ihnen helfen können, sind Justus Jonas, Peter Tosh und Bob Thornton. Wie die Teens mit Akne das anstellen und woher sie ihre Informationen beziehen, bleibt ein Rätsel. Fakt ist, dass sie einen Chauffeur haben und einen Wohnwagen, in dem man prima kiffen kann. Dass ihr Leben von drei hässlichen Bälgern abhängt, treibt sie in den Wahnsinn. Sie geben sich Mühe, Contenance zu bewahren und mimen Gleichmut. Das hält Sie nicht davon ab, Nacht für Nacht davon zu träumen, wie sie die drei zerstückeln und dem Nachbarsköter zum Frass vorwerfen. Ihre Tage vergehen in bleiernem Hass und drückender Wut. Sie haben die humanoiden Roboter und die Geister und den Gestank nasser Pappe ganz vergessen. Nur ein Gedanke beherrscht Sie: Wie bringe ich dieses klugscheisserische Arschloch unter die Erde, ohne den Chauffeur zu verlieren?

chauffeur

«Schweizer Männer sehen aus wie Frauen»

Posted in Allgemein on Dienstag, 11. August 2009 by drunkenjudge
Hat eine Meinung, die uns nicht interessiert: René S.

Kann seine Meinung in der Zeitung nachlesen: René S.

Lokalpolitiker Rolf B. hat «die Schnauze voll» von Schweizer Männern. «Sie sehen immer mehr aus wie Frauen!» echauffiert sich der umtriebige Volksdiener auf seiner Homepage. «Kein Schweiss, keine Haare – keine Eier»: Diesen Leitspruch hat sich der engagierte Altpolitiker angeblich sogar auf den Hintern tätowieren lassen.

Rolf B.s Äusserungen haben im ganzen Dorf für Empörung gesorgt. Im Rössli hat Rolf B. gemäss Kill!Kill!-Recherchen Hausverbot. Rössliwirt Hannes S. : «Rolf hat sein letztes Bier bei mir getrunken, denn ich bin ein sehr haariger Schweizer!» Hinten im Sääli werden gar erste Rücktrittsforderungen laut, die lokale Presse will den Skandal auf der Titelseite bringen.

Eines können seine Kritiker Rolf B. indes nicht vorwerfen: Inkosequenz. Schliesslich hat er die Schweizer «Weiber» links liegen gelassen und einen ungepflegten Russen geheiratet.