Posted in Allgemein on Donnerstag, 26. Februar 2009 by kobrra
(das mit dem rückwärtszählen scheint ja voll ein hype zu sein – mal schaun’, wie lange es dauert, bis die futzis in zürich auch damit beginnen, und behaupten, sie täten’s eh schon seit monaten, und es kackt sie an, dass es alle nachmachen, und dass sie eigentlich auch schon wieder aufhören wollen. und so.)
jedenfalls: ist schon interessant, die meisten mitteleuropäer können das alphabet problemlos aufsagen. vorwärts, meine ich. rückwärts aber ist ’ne ganz andere geschichte – übt man nicht, kann einen das vor ungeheuere schwierigkeiten stellen, etwa so, wie wenn man versuchte, auf einem bein hüpfend „trittst im morgenrot daher…“ aufzusagen. (jaja, ich gebe zu, der vergleich hakt, schliesslich geht das nur schon wegen unwillen nicht so recht.) ganz anders mit dem zählen: inspiriert durch unzählige beispiele, ist es in fleisch und blut übergegangen – man denke nur an „ the final countdown“, das peinliche warten auf ein neues jahr, oder an den sachgemässen und vorgeschriebenen umgang mit handgranaten; in hitparaden im radio oder sonstwo wird immer mit der miesesten platzierung begonnen (was womöglich damit zu tun hat, dass zum schluss die grösste faust in die magengegend des publikums donnern soll). ich bin da anders: in der folgenden leckerbissenliste gebe ich meinen ganz persönlichen blick auf die musikgeschichte preis, wenn ich hier die liste der 10 besten platten aller zeiten hineinstelle, und je länger man am ball bleibt, desto besser wird’s. versprochen.
10. SONIC YOUTH: „Dirty“
dank dieser platte hatte ich begonnen, meine gitarre mit hammer, zange und schraubenzieher zu spielen. und zu sparen auf eine neue gitarre. aber es hat sich gelohnt. womöglich das kommerziellste und strukturierteste album der band, aber ungemein dicht. danach war lärm nie mehr lärm.
10. RAGE AGAINST THE MACHINE: „Rage Against The Machine“
uiuiui. „fist in ya face in the place and i drop the style clearly – know your enemy.“ politik begann sinn zu machen, die karriere der band ihn genau dadurch zu verlieren. roh. verdammt roh. noch heute.
10. SOUNDGARDEN: „Superunknown“
jeder song sitzt, ein wenig unbequem, aber ungeheuer kleidsam. ich ziehe den hut, herr cornell, auch wenn sie heute einen auf style-nutte machen.
09. THE GOD MACHINE: „Scenes From The Second Storey“
kritikers liebling – fans hatten sie (beinahe) keine. garandios. kitschig. pathetisch. aber äusserst originell und eigen. wunderschön.
(siehe auch hier.)
08. RADIOHEAD: „Kid A“
nachfolger „der platte des jahrzehnts“ (ok computer), und doch um ellen besser: radikal, minimal, durchdacht. phantastische songs in glänzendem dramaturgischem ablauf. sperrig, doch wenn man genau hinhört, hört man vögel zwitschern.
07. TOOL: „Aenima“
episch-lange songs, verletzlich und zart, dennoch hammerhart und düster. da trägt jemand sein herz auf die strasse, und kümmert sich keinen deut darum, wenn jemand einen rostigen nagel hineinsteckt. hach.
06. BARKMARKET: „Gimmick“
abartig dicht und abwechslungsreich. kein song gleicht dem anderen, trotzdem ist es eine platte – unerreicht. „static“ gehört in meine ewige top 10 der besten songs ever, womöglich gar auf platz 2.
05. MR. BUNGLE: „Disco Volante“
fliessender übergang von jazz zu death metal und hidden track – alles in einem song. seither gibt’s für mich keine schubladen mehr. grösste analog-schlacht aller zeiten. eineinhalb jahre lang nicht aus dem walkman genommen. (dies erklärt womöglich einiges.)
04. DEPECHE MODE: „Violator“
die beste pop-platte aller zeiten. punkt. nie wieder von irgendwem erreicht, trotz gutgemeinten versuchen. wer mir das gegenteil beweisen kann, kriegt mein herz. brüche, noch und noch, und dennoch eine verzogene einheit. den höhepunkt im ersten lied gesetzt, und trotzdem folgt dahinter aber auch gar nichts, das schlechter wäre. brutal gut. und incl. „enjoy the silence“: möglicherweise das traurigste lied, das ich je gehört habe.
03. THE MARS VOLTA: „De-Loused In The Comatorium“
eine revolution, für mich und mein gehör und mein herz und meinen kopf. bloss der beginn einer grandiosen karriere, und bei weitem nicht ihre beste platte, aber diejenige, die den meilenstein gesetzt hat. der toaster-in-der-badewanne für unterwegs.
02. KYUSS: „Welcome To Sky Valley“
das gras war danach tatsächlich grüner. staubtrocken und fettig wie eine punjena pljeskavica mit urnebes, gewickelt in einen prazan burek, und dazu jogurt. (jaja, war gerade in serbien.) auf drogen aufgenommen, wurde es selbst eine droge: der apfel fällt halt nicht weit vom stamm. und ja, ich habe natürlich nur die 3-song-ausführung.
(siehe auch hier.)
01. BLIND MELON: „Soup“
ich liebe sie, und sie liebt mich. für immer.
(siehe auch hier.)